Hans Pontiller

Zur Übersicht

Hans Pontiller

Zur Übersicht
Der
Tiroler Bildhauer
Hans
Pontiller
ein großer Mystiker
seiner Zeit

Kurzbiografie

Hans Pontiller entstammte einem Osttiroler Bauerngeschlecht (Pontiller-Hof in Dölsach bei Lienz) und wurde 1887 in Jenbach geboren. Er vollendete eine Tischlerlehre, besuchte die Gewerbeschule in Innsbruck und die Kunstgewerbeschule in Wien (Prof. Franz Barwig). 1916-1919 setzte er sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien fort. Während seines Aufenthaltes in Schweden 1920-1923 gestaltete er unter anderem ein Landhaus und wurde schließlich 1924-1928 selbständiger Bildhauer in Salzburg, wo er zahlreiche groß-plastische Aufträge bekam unter denen sich auch die 7 allegorischen Festspielhausfiguren befanden.

Von 1929-1952 war Pontiller Professor für Bildhauerei an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck. Auf Grund seiner Tätigkeit war er prägend für ganze Künstlergenerationen
(u.a. Herbert Albrecht, Franz Pöhacker, Hans Ladner, Oswald Oberhuber, Rudi Walch) die sein Werk noch heute fortleben lassen.

Pontiller war einer der bedeutendsten religiösen Bildhauer des letzten Jahrhunderts, zu erwähnen sind vor allem: 1958 die Madonna im Strahlenkranz am Bergisel, 1960 die Altargruppe im Magdalenakirchlein im Gschnitztal sowie 1961 die Pietá in der Kirche Maria am Gestade in Innsbruck. Eines seiner wohl bekanntesten Werke sind die Portraitmasken der vier Nobelpreisträger der Universität Innsbruck.

Er bekam 1938 das Ritterkreuz des österreichischen Verdienstordens, 1953 den Kunstpreis der Landeshauptstadt Innsbruck, 1960 die Goldmedaille auf der Biennale christlicher Kunst in Salzburg und 1961 das Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen.

Von 1952 an, dem Jahr seiner Pensionierung, bis zu seinem Tod entstand eine Fülle von freien Arbeiten. Viele seiner Überlegungen gelten der Darstellung des beseelten, sinnenden Menschen, ein wichtiges Leitmotiv war ihm, Figuren ihre innere Geschichte nachzuzeichnen.
Pontiller wird bis heute als Wegbegleiter der modernen Skulptur in Tirol bezeichnet.

Portrait Hans Pontiller von Max Weiler

Über Hans
Pontiller

von Gert Ammann

„Während seines Aufenthaltes in Schweden 1920-1923 gestaltete er unter anderem ein Landhaus und wurde schließlich 1924-1928 selbständiger Bildhauer in Salzburg, wo er zahlreiche groß-plastische Aufträge bekam unter denen sich auch die 7 allegorischen Festspielhausfiguren befanden.“

Zur Ausstellung HANS PONTILLER (1887-1970)
Im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
(5. Dezember 1990 – 6. Januar 1991)

Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck widmet dem Tiroler Bildhauer Prof. Hans Pontiller zum Gedenken an den 20. Todestag am 11. Dezember 1970 eine Ausstellung mit dem Ziel, einen Wegbereiter der modernen Skulptur in Tirol zu würdigen und auf seine Bedeutung aufmerksam zu machen. Hans Pontiller war für viele Tiroler Künstler Anreger, Förderer und Freund. Er hat sie als Lehrer an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck begleitet, sie in ihren künstlerischen Ambitionen unterstützt und mit der europäischen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts konfrontiert.

Hans Pontiller war vorerst von Ludwig Penz geprägt, bildete sich dann an der Kunstgewerbeschule und Akademie der bildenden Künste in Wien bei Barwig und Bitterlich aus, nahm die Begegnung mit Oskar Kokoschka auf, sah sich mit der Skulpturen Anton Hanaks und Albert Bechtolds konfrontiert und setzte schließlich mit der Formal- und Bildsprache Ernst Barlachs auseinander.

Pontillers Skulptur der zwanziger und dreißiger Jahre ist bestimmt von einer Expressivität der Modellierung und der Intensität des Ausdrucks menschlicher Existenz. Man spürt das tiefe, demütige und ehrliche Bemühen um die menschlichen Nöte und Schicksalszwänge.
Diese Begegnung mit dem menschlichen Dasein setzt sich in den späten vierziger Jahre fort und lenkt über zu sakralen Skulptur die – beseelt von Gläubigkeit und Demut – den Hauptteil seines Gesamtschaffens umfasst. Hier setzte er neue für die Tiroler Bildhauerei richtungsweisende Akzente. Seine Bildwerke lassen ihn zum Mystiker des 20. Jahrhunderts werden und gerade diese Ausstellung zeigt deutlich, dass Hans Pontiller einer der bedeutendsten religiösen Bildhauer des letzten Jahrhunderts war.

In der Auseinandersetzung mit Mario Marini und Giacomo Manzú, anknüpfend an Maillol, weitete Pontiller seine expressive Bildsprache auf ein neuerlebtes Volumen, auf Grazilität und plastische Spannkraft, die sich vor allem in der weiblichen Aktfigur kundtut.
Dem dritten Metier hatte sich Pontiller intensiv gewidmet: das Porträt. Seit den zwanziger Jahren zieht sich über sein gesamtes Oeuvre das Interesse am menschlichen Abbild hin, das stets von einer physiognomischen Analyse des Menschen bestimmt war.
Bedeutenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft begegnet man in der Ausstellung.

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, für den Inhalt verantwortlich: Direktor Univ.-Doz Dr. Gert Ammann, 6020 Innsbruck, Museumstraße 15.

Kontakt

Weitere Informationen:
Dr. Traute Pontiller & Dr. Roland Pollo

hans.pontiller@gmail.com

Telefonische Anfragen
+43 699 15 40 46 46