Hans Pontiller

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Landesmuseum Ferdinandeum II

Zur Ausstellung HANS PONTILLER (1887-1970)

Im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
(5. Dezember 1990 – 6. Januar 1991)

von Gert Ammann

Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck widmet dem Tiroler Bildhauer Prof. Hans Pontiller zum Gedenken an den 20. Todestag am 11. Dezember 1970 eine Ausstellung mit dem Ziel, einen Wegbereiter der modernen Skulptur in Tirol zu würdigen und auf seine Bedeutung aufmerksam zu machen. Hans Pontiller war für viele Tiroler Künstler Anreger, Förderer und Freund. Er hat sie als Lehrer an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck begleitet, sie in ihren künstlerischen Ambitionen unterstützt und mit der europäischen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts konfrontiert.

Hans Pontiller war vorerst von Ludwig Penz geprägt, bildete sich dann an der Kunstgewerbeschule und Akademie der bildenden Künste in Wien bei Barwig und Bitterlich aus, nahm die Begegnung mit Oskar Kokoschka auf, sah sich mit der Skulpturen Anton Hanaks und Albert Bechtolds konfrontiert und setzte schließlich mit der Formal- und Bildsprache Ernst Barlachs auseinander.

Pontillers Skulptur der zwanziger und dreißiger Jahre ist bestimmt von einer Expressivität der Modellierung und der Intensität des Ausdrucks menschlicher Existenz. Man spürt das tiefe, demütige und ehrliche Bemühen um die menschlichen Nöte und Schicksalszwänge.
Diese Begegnung mit dem menschlichen Dasein setzt sich in den späten vierziger Jahre fort und lenkt über zu sakralen Skulptur die – beseelt von Gläubigkeit und Demut – den Hauptteil seines Gesamtschaffens umfasst. Hier setzte er neue für die Tiroler Bildhauerei richtungsweisende Akzente. Seine Bildwerke lassen ihn zum Mystiker des 20. Jahrhunderts werden und gerade diese Ausstellung zeigt deutlich, dass Hans Pontiller einer der bedeutendsten religiösen Bildhauer des letzten Jahrhunderts war.

In der Auseinandersetzung mit Mario Marini und Giacomo Manzú, anknüpfend an Maillol, weitete Pontiller seine expressive Bildsprache auf ein neuerlebtes Volumen, auf Grazilität und plastische Spannkraft, die sich vor allem in der weiblichen Aktfigur kundtut.
Dem dritten Metier hatte sich Pontiller intensiv gewidmet: das Porträt. Seit den zwanziger Jahren zieht sich über sein gesamtes Oeuvre das Interesse am menschlichen Abbild hin, das stets von einer physiognomischen Analyse des Menschen bestimmt war.
Bedeutenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft begegnet man in der Ausstellung.

 

 

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, für den Inhalt verantwortlich: Direktor Univ.-Doz Dr. Gert Ammann, 6020 Innsbruck, Museumstraße 15.

Kontakt

Weitere Informationen:
Dr. Traute Pontiller & Dr. Roland Pollo

hans.pontiller@gmail.com

Telefonische Anfragen
+43 699 15 40 46 46